Selbsthilfe: Gemeinsam zu mehr Lebensqualität

Selbsthilfe: Gemeinsam zu mehr Lebensqualität

Long Covid betrifft alle anders. Selbsthilfe verbindet, stärkt und hilft Betroffenen, ihren eigenen Weg im Umgang mit der Erkrankung zu entwickeln.

Long Covid – eine Erkrankung mit vielen Gesichtern

 

Wie bei anderen komplexen Erkrankungen – etwa Multiple Sklerose, die auch als „Krankheit der 1000 Gesichter“ bekannt ist – zeigt sich auch bei Long Covid eine breite und gleichzeitig belastende Vielfalt an Erscheinungsformen. Die Symptome reichen von Atemproblemen und Fatigue über Schmerzen und kognitive Einschränkungen bis hin zu Kreislauf- oder neurologischen Störungen.

Selbst wenn zwei Menschen ähnliche Auslöser hatten, können sie völlig unterschiedliche Beschwerden entwickeln. Dieses breite Spektrum führt dazu, dass sich viele Betroffene wie Einzelkämpfer:innen fühlen. Was einer Person hilft, kann für eine andere zu viel, zu wenig oder sogar kontraproduktiv sein.

 

Warum Selbsthilfe für viele unverzichtbar wird

 

Gerade weil Long Covid so individuell ist, sind viele Betroffene gezwungen, ihren eigenen Weg zu finden. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass es noch wenige evidenzbasierte Behandlungspfade gibt.

Nach und nach entdecken viele, welche kleinen Massnahmen ihnen guttun: sanfte Atemübungen, kurze Erholungspausen, ein strukturiertes Pacing (bewusste Einteilung der eigenen Kräfte), der Einsatz von Hilfsmitteln oder spezifische Entlastungsstrategien im Alltag. In diesem Zusammenhang bedeutet Selbsthilfe, aufmerksam gegenüber dem eigenen Körper zu sein, Muster zu erkennen, Grenzen zu respektieren und sich selbst ernst zu nehmen.

Den eigenen Weg finden aber nicht allein

Für viele spielt der Austausch mit Gleichbetroffenen eine zentrale Rolle. Wer mit anderen Betroffenen spricht, erfährt oft zum ersten Mal Verständnis, ohne vieles erklären zu müssen.

Unterschiedliche Austauschmöglichkeiten können dabei helfen, Erfahrungen zu teilen und alltagstaugliche Strategien weiterzugeben. Was einer Person bei Atemproblemen, Fatigue oder Konzentrationsschwierigkeiten hilft, kann für andere ein wertvoller Hinweis sein.

Das Altea Forum bietet dafür einen besonders leicht zugänglichen und jederzeit verfügbaren Raum: Betroffene können sich unabhängig von Ort und Tageszeit austauschen, Fragen stellen und Unterstützung finden.

Ergänzend dazu gibt es in der Schweiz zahlreiche weitere Selbsthilfeangebote. Über die Plattform Selbsthilfe Schweiz findet man unkompliziert passende Gruppen und Kontakte.

 

Selbsthilfe ersetzt keine Therapie aber sie füllt wichtige Lücken

 

Selbsthilfe kann eine medizinische Betreuung nicht ersetzen. Aber sie schliesst eine essenzielle Lücke bei einer noch wenig erforschten Krankheit. Sie verbindet Menschen, die ähnliche Unsicherheiten und Herausforderungen erleben. Zudem unterstützt sie dabei, die eigene Selbstwirksamkeit wiederzufinden und das Gefühl, trotz Krankheit etwas gestalten und beeinflussen zu können. Für viele wird Selbsthilfe damit zu einem wichtigen Pfeiler im Umgang mit Long Covid.

Was umfasst Selbsthilfe?
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