Tipps zur Unterstützung von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden beim Wiedereinstieg

Je nach Symptomen, Jobtyp und Leistungserwartungen kann der Wiedereinstieg sehr anspruchsvoll sein: Altea hat Ratschläge für Arbeitgebende und Arbeitnehmende zusammengetragen.

Die Auswirkungen von Long COVID auf die Gesellschaft zeigen sich in unterschiedlicher Form: Betroffene sind täglich mit Herausforderungen konfrontiert. Diese führen dazu, dass sie bei gesellschaftlichen und sportlichen Veranstaltungen – Feiern mit der Familie oder im Freundeskreis; Sport- und Hobbyvereine – nicht anwesend sind. Dasselbe kann auf den Arbeitsplatz zutreffen. Aufgrund von Symptomen wie Post-Anstrengungs-Unwohlsein (PEM), kognitiven Beeinträchtigungen, Schmerzen sowie Müdigkeit ist der Wiedereinstieg in den Beruf für manche oft eine grosse Herausforderung, wenn nicht gar unmöglich.

Unterstützung bei Rückker an den Arbeitsplatz

Sowohl die Rückkehr an den Arbeitsplatz als auch ein Nicht-Wiedereinstieg stellen eine Herausforderung dar. Ohne Rückkehr an den Arbeitsplatz fühlen sich die Menschen oft hilflos und niedergeschlagen, und sie verlieren ihren Sinn und ihre Motivation. Auch bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz besteht die Gefahr, sich niedergeschlagen zu fühlen: Einerseits kann die Leistungsfähigkeit erheblich von derjenigen vor der COVID-19-Erkrankung abweichen, andererseits kann es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen. Daher ist es wichtig, dass die von Long COVID betroffenen Personen bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz ausreichend unterstützt werden.

«Jede COVID-19-Erkrankung ist anders, deshalb ist auch der Umgang mit der Krankheit und ihren Folgen sehr individuell, auch am Arbeitsplatz.»

Zur Erinnerung: Jede COVID-19-Infektion ist anders, daher ist auch der Umgang mit der Krankheit und ihren Folgen sehr individuell. Zudem können sich je nach Jobtyp, Position und Aufgaben zusätzliche Herausforderungen ergeben. Das Fehlen von Leistungsfortschritten kann auch frustrierend und anstrengend sein, sowohl für die mitarbeitende Person als auch für die arbeitgebende Instanz, selbst für die erfahrenste. Eine erfolgreiche Rückkehr an den Arbeitsplatz ist jedoch möglich, wenn genügend Zeit zur Verfügung steht und ein Unterstützungssystem vorhanden ist.

In Zusammenarbeit mit dem REHA Bellikon, Kompetenzzentrum berufliche Eingliederung, Long COVID Schweiz und Sulser & Partner AG  (Case Management und berufliche Reintegration) haben wir Tipps erarbeitet, wie Sie Arbeitgebende und Arbeitnehmende bei der Rückkehr ins Arbeitsleben unterstützen können. Im Vademecum zur Arbeit finden Sie Ratschläge für Arbeitgebende und Arbeitnehmende.

«Auch die gemeinsame Planung der Rückkehr ins Berufsleben ist zentral, da sie ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten besser erläutern können.»

Im Allgemeinen ist das Lesen, Lernen und Verstehen von Long COVID der erste Schritt, um den Mitarbeitenden zu helfen. Die Massnahmen, die den Wiedereinstieg unterstützen können, sind vielfältig und individuell. Wichtig ist auch, den Wiedereinstieg gemeinsam mit ihnen zu planen, da sie ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten besser erläutern können. Hier sind nur drei kurze Tipps, mehr davon können Sie in den PDFs auf der oben verlinkten Vademecum-Seite nachlesen.

3 kurze Tipps für Arbeitgebende

  1. Gestalten Sie individuelle und flexible Arbeitsmodelle und verteilen Sie anspruchsvollere Aufgaben auf verschiedene Tage.
  2. Strukturieren Sie Gespräche klar und schaffen Sie eine wohlwollende, wertschätzende Gesprächsatmosphäre.
  3. Aufgrund der komplexen gesundheitlichen Situation der Betroffenen und der notwendigen Koordination mit den Sozialversicherungen lohnt es sich, die Unterstützung an ein professionelles Coaching oder Case Management zu delegieren.

«Eine erfolgreiche Rückkehr an den Arbeitsplatz ist möglich, wenn genügend Zeit zur Verfügung steht und ein unterstützendes System vorhanden ist.»

Der Umgang mit der Krankheit ist sehr individuell. Menschen, die von Long COVID betroffen sind, haben jedoch alle gemeinsam, dass sie das Pacing beibehalten und Crashs vermeiden sollten, auch am Arbeitsplatz. Mit genügend Zeit und Geduld und begleitet von professionellen Coaches gelingt der Wiedereinstieg ins Berufsleben.

3 kurze Tipps für Mitarbeitende

  1.  Arbeiten Sie eng mit Fachpersonen aus Therapie und Integration oder aus Ihrem Unternehmen zusammen, um Ihre Arbeitsfähigkeit schrittweise aufzubauen und «Abstürze» zu vermeiden.
  2. Hören Sie auf Ihren Körper und machen Sie bei Bedarf auch Pausen ausserhalb der normalen Zeiten.
  3. Lassen Sie sich auf dem Weg zurück an den Arbeitsplatz von einem professionellen Job Coach oder Case Manager begleiten, der Ihnen von der Krankenkasse oder der IV zur Verfügung gestellt wird.

Werfen Sie einen Blick auf das Vademecum zur Arbeit, teilen Sie es mit Ihren Kollegen und lassen Sie uns wissen, wenn Sie weitere Ratschläge haben, die wir hinzufügen könnten!

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Auch bei der Arbeit gilt es, das Pacing zu halten und Crashes zu vermeiden. (Illustration: Altea)