Wir stellen vor: Petra Kamb, Heilpraktikerin

Wer berät Altea in fachlichen Fragen? In loser Reihenfolge stellen wir die Mitglieder unseres Experten-Boards vor. Heute: Petra Kamb, Heilpraktikerin.

Warum engagieren Sie sich im Experten-Board von Altea?

Als Biologin und Heilpraktikerin bin ich sowohl in den Naturwissenschaften als auch in heilkundlichen Systemen verwurzelt und habe ein Denken in Kreisläufen verinnerlicht. Ich setze mich schon lange und intensiv mit diesem Spannungsfeld auseinander und damit, wie Erkenntnisse aus dem einen System für ein anderes genutzt werden können.

Das wiederum ist auch meine Motivation, beim Altea Expert Board mitzumachen: Es ist spannend, die Herangehensweise und die Erfahrungen von anderen kennenzulernen und umgekehrt auch meine Perspektiven einzubringen. Durch dieses Denken in Netzwerken erhoffe ich mir, zur Entwicklung von Therapiekonzepten für Long COVID beizutragen.

«Ich setze mich damit auseinander, wie Erkenntnisse aus dem einen System für ein anderes genutzt werden können.»

Was ist Ihr fachlicher Bezug zu Long COVID?

Schon seit Beginn der Pandemie habe ich mich intensiv mit dem Coronavirus beschäftigt und so weit als möglich meine Patientinnen und mein Umfeld informiert. Es dauerte nicht lange, bis auch Long COVID zum Thema wurde. Weil mich dabei vieles an die Beschwerden nach einer Grippe, Epstein-Barr-Infektion oder Herpes Zoster erinnerte, habe ich angefangen, in diese Richtung zu recherchieren. Ich habe meine Therapieunterlagen und -erfahrungen durchforstet und potenzielle Heilmittel aus den Bereichen Phytotherapie und Mykotherapie ausgewertet. Was mich vor allem beschäftigt ist die Frage, warum der Genesungsverlauf bei Long COVID im Vergleich zu den genannten Krankheiten so lange dauert und was zu den Crashes führt, die man bei Long COVID immer wieder sieht. 

Bild Petra Kamb

Petra Kamb, Heilpraktikerin und Biologin. (Quelle: Privat)

Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit Long COVID gesammelt?

Bis heute haben mich nur wenige Long-COVID-Patienten und -Patientinnen aufgesucht, die erste Anfang 2021. Einige von ihnen sind inzwischen wieder vollständig genesen, andere hingegen hatten zwar eine Verbesserung, sind aber nach wie vor stark beeinträchtigt.

Sehr viel mehr Erfahrung habe ich mit Personen, die mich bereits früher als drei Monate nach der akuten Coronainfektion kontaktieren. Sie haben meistens typische «Rekonvaleszenzbeschwerden», also sie fühlen sich insgesamt nicht fit und werden schneller müde, oft haben sie Reizhusten oder Kopfschmerzen. Bei einigen gibt es erste Anzeichen von Long-COVID-Symptomen wie Ziehen oder Schmerzen im Brustkorbbereich, Erschöpfung nach geringer Belastung oder unerwartet eintretende Crashes.

Meine therapeutischen Mittel können in diesen Fällen den Genesungsprozess unterstützen und womöglich dazu beitragen, das Risiko für länger andauernde Beschwerden zu reduzieren. Dabei sind für mich die Beobachtungen der Patient*innen sehr wichtig. Sie tragen dazu bei, die Therapie und mein Verständnis der Erkrankung weiterzuentwickeln.

«Neben der Entwicklung von Therapien ist es wichtig, die Prävention im Blick zu behalten.»

Wie blicken Sie in die Zukunft mit Bezug auf Long COVID?

Ich denke und hoffe, dass wir Therapien für Long COVID entwickeln werden und gehe davon aus, dass diese Erkenntnisse dann auch für viele andere (Infektions-)Krankheiten hilfreich sein können. Meiner Ansicht nach ist dafür eine noch stärkere disziplinäre Öffnung notwendig, um die vorhandenen Potenziale zu entdecken, zu vernetzen und schliesslich voll auszuschöpfen.

Entsprechend plädiere ich dafür, neben der Therapie, auch die Prävention im Blick zu behalten. Beispielsweise sehe ich in den von mir angewendeten therapeutischen Mittel die Möglichkeit, Betroffene gezielt zu stärken, das Immunsystem zu unterstützen und belastende Stoffe ohne hohen Energieverlust auszuleiten. Das kann den Heilungsverlauf positiv beeinflussen.

Es ist wichtig, offen über die Möglichkeiten aus unterschiedlichen Disziplinen zu sprechen. Deshalb schätze ich auch den Austausch im Altea Expert Board sehr.

Bild 1

Petra Kamb fährt viel und gerne Velo, aber eher gemütlich.  (Quelle: privat)

Wofür begeistern Sie sich als Privatperson?

Freizeit und Beruf sind bei mir nicht so klar getrennt. Was mich beruflich beschäftigt, dazu recherchiere ich auch viel in meiner Freizeit. Ausserdem fahre ich gerne und viel Velo oder treffe mich mit Freunden.

Sporadisch und je nach Jahreszeit, Anlass und zeitlichen Möglichkeiten gibt’s viele Dinge, die ich gerne mache:  Handarbeiten und dabei einen Podcast hören, backen, eine Ausstellung ansehen, besondere Orte erleben oder Pilze sammeln und Kräuter ernten.

Petra Kamb ist studierte Biologin und Heilpraktikerin. Sie führt eine Praxis für Komplementäre Therapie mit Schwerpunkten Phyto- und Mykotherapie (Pflanzen- und Pilzheilkunde), Ernährung und Shiatsu.

Bild 2

Gewusst wie: Tolle Ausbeute vom Pilze-Sammeln. (Quelle: Privat)

Austausch zu Long COVID im Altea-Forum
Einblenden
Wie funktioniert das Experten-Board?
Einblenden