Prof. Dr. med. Claudia Steurer-Stey ist Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie. An der Universität Zürich leitet sie am EBPI Projekte im Bereich «Chronic Care». Auf Altea hat sie sich unter anderem zu den Dos und Don’ts bei Belastungstests geäussert.
Warum engagieren Sie sich im Experten-Board von Altea?
COVID-19 hat unser Leben verändert und wir müssen mit vielen Unsicherheiten umgehen. Ich finde es enorm wichtig und spannend, voneinander zu lernen und Erkenntnisse zu generieren.
Was ist Ihr fachlicher Bezug zu Long COVID?
Als Lungenspezialistin liegt der auf der Hand: Viele Long-COVID-Betroffene leiden unter Atemproblemen. Mein Fachgebiet ist direkt tangiert.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit Long COVID gesammelt?
Meine Erfahrung ist, dass Long COVID Betroffene sehr aus der Bahn wirft. Wir haben es mit einer grossen Bandbreite an Beschwerden zu tun, die wir nicht immer erklären oder objektiv messend einordnen können. Entsprechend können wir derzeit auch weniger auf Evidenz basierend behanden, wie wir das sonst gewohnt sind. Das verursacht Unsicherheit auf beiden Seiten, bei Betroffenen und Fachpersonen. Im schlimmsten Fall führt das zu einer Haltung, die die Betroffenen zu wenig ernst nimmt.
«Wir werden mit der Zeit immer mehr Erkenntnisse gewinnen.»
Wie blicken Sie in die Zukunft mit Bezug auf Long COVID?
Ich blicke eher positiv in die Zukunft, denn wir werden mit der Zeit immer mehr Erkenntnisse gewinnen. Das gesellschaftliche und gesundheitspolitische Interesse ist gross. Entsprechend werden auch Forschungsgelder fliessen werden. Auch Plattformen wie Altea tragen zur Wissensgenerierung und -diffusion bei.
Wofür begeistern Sie sich als Privatperson?
Als Privatperson begeistern mich Menschen mit offenem Geist und Herz. Ein liebevoll bereitetes Essen geniesse ich sehr, ich tanze leidenschaftlich gern und lese sehr gern Gedichte.