Vor Kurzem veröffentlichte der Beobachter ein Buch mit dem Titel «LONG COVID – Hilfe für Betroffene und Angehörige» [Long COVID – Aide pour les patients et les proches]. Das Buch soll Menschen helfen, mit den alltäglichen Herausforderungen des Long-COVID-Syndroms umzugehen. Es geht um drei Hauptthemen: Medizin, Psychologie und rechtliche Aspekte.
Das Buch richtet sich an Menschen, die direkt, als Patient oder indirekt als Angehörige oder Betreuungspersonen von Long COVID betroffen sind. Da es sich um eine neue Situation handelt und viel Unsicherheit herrscht, ist Long COVID nicht nur für Menschen mit Symptomen von Long COVID eine Herausforderung, sondern auch für Menschen, die ihnen nahe stehen und sie pflegen (siehe diesen Blog).
Das Buch ist in vier Hauptkapitel gegliedert, die verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Long COVID behandeln: Medizin, Psychologie, Arbeitsrecht und Sozialversicherungsrecht. Neben Daten und Richtlinien werden auch Meinungen von verschiedenen Experten zur Verfügung gestellt. Zum Beispiel werden Prof. De Quervain, Dr.med. Diem und Dr.med. Fretz im ersten Kapitel erwähnt. Nachfolgend präsentieren wir eine kurze Zusammenfassung der einzelnen Kapitel. Das Inhaltsverzeichnis finden Sie in der folgenden Infobox.
Kapitel 1: Medizin
Im ersten Kapitel werden zwei Unterkapitel vorgestellt: Im ersten Kapitel geht es um die Frage «Was bedeutet Long COVID aus medizinischer Sicht?» Es werden einige Hintergrundinformationen sowie Daten aus Studien zu Long COVID vorgestellt. Im zweiten Teil wird ein Überblick über die Hauptsymptome sowie Therapie- und Prognose-Empfehlungen gegeben. Unter den Symptomen werden die folgenden genannt: Müdigkeit, Depression, Schlafstörungen, Atembeschwerden, Herz-Kreislauf-Probleme, Schmerzen sowie Geschmacks- und Geruchsstörungen. Der letzte Teil des Kapitels befasst sich mit den möglichen Mechanismen von Long COVID (Auslöser von Long COVID) und den möglichen Behandlungsoptionen.
Im Zentrum steht die emotionale Bewältigungsstrategie: die Erkrankung zu akzeptieren und etwas für das eigene Wohlbefinden zu tun.
Kapitel 2: Psychologie
Auf den folgenden rund 60 Seiten geht es um die psychologischen Aspekte von Long COVID. Ziel ist es, Zusammenhänge zwischen Körper, Geist und Seele zu beschreiben und Tipps zur Steigerung des Wohlbefindens zu geben. Der Schwerpunkt liegt auf der emotionalen Bewältigungsstrategie, das heisst, die Situation zu akzeptieren und etwas für das Wohlbefinden zu tun. Themen wie das Einteilen der Kräfte und Ermüdung, Progressive Muskelentspannung (PMR), Meditation sowie Atemübungen werden ebenso besprochen wie die Bedeutung einer positiven Einstellung und die Rolle des sozialen Umfelds.
Hinweis: Es ist wichtig, zwischen Psychologie und Psychiatrie zu unterscheiden. Tatsächlich ist Long COVID keine psychiatrische Erkrankung und sollte auch nicht als solche behandelt werden (Seite 17).
Viele Patientinnen und Patienten müssen mit der Arbeitsunfähigkeit fertig werden und brauchen Unterstützung bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Kapitel 3: Arbeitsrecht
Die folgenden und letzten Kapitel des Buches verdeutlichen die aktuelle Rechtslage. Zunächst wird das Thema «Arbeit» betrachtet. Tatsächlich müssen viele Patienten damit umgehen, dass sie nicht (voll) arbeiten können und benötigen Unterstützung bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf Arbeit, Gehalt und Zulagen. Wann benötigen Sie ein Arztzeugnis? Muss der Arbeitgeber Ihren Lohn weiterzahlen? Worauf müssen Sie beim Wiedereintritt achten? Und was tun, wenn Sie entlassen werden? Dies sind einige der Fragen, die in diesem Kapitel behandelt werden.
Kapitel 4: Sozialversicherungsgesetz
Das letzte Kapitel widmet sich den verschiedenen Versicherungsarten und hilft dem Leser zu verstehen, welche Versicherungen einbezogen werden sollten. Bei Taggeldern und Heilbehandlungen (kurz- und mittelfristige Leistungen) zeichnen sich in der Praxis zwar Tendenzen ab, aber wenn man die Langzeitleistungen, also die AHV/IV, betrachtet, gibt es derzeit weder gerichtliche noch versicherungsrechtliche Entscheide, was die Situation zusätzlich erschwert. Gestützt auf weitere ähnliche Fälle und frühere Erfahrungen geben die Autoren ihre Ratschläge ab.